Das ABC der Kundengewinnung (Teil 14)
Kundengewinnung durch Online-Marketing
Wie der Name schon sagt, geht es in diesem Beitrag um alle Maßnahmen, die online, also via Internet, für die Kundengewinnung eingesetzt werden können. Dies ist heute eine der wichtigsten Disziplinen im Marketing und daher fällt dieser Beitrag entsprechend umfangreich aus. Nehmen Sie sich also etwas Zeit zur Lektüre!
Für mich ist dabei "die Mutter" aller Maßnahmen immer wieder die eigene Homepage. Diese bildet den strategischen Mittelpunkt aller Maßnahmen und fängt den erzeugten Traffic zielgerichtet auf, um dann idealerweise beim Besucher eine Handlung, hier eine sog. Conversion, auszulösen, aber dazu später mehr.
Neben dem optisch ansprechenden, gut strukturierten und durch Suchmaschinen optimal auffindbaren Internetauftritt bietet das Internet noch viel mehr Potenziale zur Kundengewinnung. So können Sie zu einzelnen Leistungen ausgelagerte Microsites / Satelliten-Homepages erstellen und erhöhen so die Relevanz dieses Auftrittes für einen speziellen Schlüsselbegriff bzw. für eine spezielle Leistung Ihres Unternehmens. Weitere Maßnahmen sind z.B. Google-AdWords-Kampagnen, E-Mail-Marketing, Bannerwerbung, Online-Videos, Affiliate-Marketing, Social-Media-Marketing, Linktausch sowie die Suchmaschinenoptimierung selbst.
Die Maßnahmen des Online-Marketing im Detail
1. Internetauftritt/Homepage
Wie eingehend erwähnt, ist für mich die Homepage der zentrale Dreh- und Angelpunkt aller erfolgreichen Online-Marketing-Maßnahmen. Aber dazu muss diese Homepage verschiedene Kriterien erfüllen, die leider nur allzu oft vernachlässigt werden:
- Ansprechende Gestaltung – hat das Design Ihrer Homepage einen gewissen "Wow-Effekt", ist sie zeitgemäß oder strahlt sie muffige Staubigkeit aus den Anfangstagen des Webdesigns aus?
- Emotionalität – bieten Sie "coole" Effekte, Videos und großzügige Bilder/Grafiken mit individueller Ausdruckskraft oder Clipart- und Stockfoto-Wirrwarr mit ewig langen Textkolumnen wie 2.000 Ihrer Mitbewerber auch?
- Usability – sind alle Ihre Informationen leicht und zielgruppenorientiert intuitiv zu erreichen oder gleicht Ihre Homepage einem Labyrinth mit vielen Hierarchieebenen/Unterseiten, frei nach dem Motto: "Wer hier etwas sucht, der soll zuerst alles andere auch anschauen." Auch gerne genommen: "Alle unsere Informationen sind so wichtig, dass sie alle auf die Startseite gehören" – erst heute haben wir eine Homepage für einen potenziellen Kunden analysiert, auf der nicht weniger als 60 Buttons, Teaserboxen oder Navigationselemente direkt auf der Startseite verstaut waren. Ein Wahnsinn! Ebenso sollte bei der Benutzerführung darauf geachtet werden, dass der Besucher stets erkennt, wo er sich gerade befindet, also in welcher Rubrik und in welcher Hierarchieebene.
- Aktualität – arbeiten Sie nach einem Redaktionsplan, d.h. unterschiedliche Themen werden regelmäßig behandelt und Ihre Homepage wird somit immer mit neuen Artikeln versorgt? Oder kann es vorkommen, dass Ihr letzter Beitrag mehrere Monate alt ist? Letzteres wirkt auf den Besucher weder kompetent noch attraktiv und für Ihre Google-Ergebnisposition ist es sogar pures Gift.
- Relevanz – bildet Ihre Homepage in Ihrem Fachgebiet eine zentrale Anlaufstelle mit vielen aktuellen Beiträgen, spannenden Hintergrundthemen, amüsanten Randinformationen, weiter reichenden Downloads und zahlreichen externen Links auf Ihre Inhalte (am besten aus Social Networks)? Oder geben Sie sich damit zufrieden, Ihre Leistungen oder Ihr Sortiment kurz und sachlich zu beschreiben – bloß nicht mehr Inhalte als unbedingt notwendig?
- Gut strukturierte Informationen – mit diesem Kriterium für eine gute Internetseite streifen wir dicht den bereits oben genannten Punkt "Usability". Hier geht es allerdings mehr um die inhaltliche Logik. Sind alle Ihre Inhalte logisch und optisch gut strukturiert und somit einfach zu erreichen? Oder ist detektivisches Gespür des Seitenbesuchers gefragt, um an einen bestimmten gesuchten Inhalt zu kommen? Wichtig ist hier, dass man, bevor die Homepage gestaltet und programmiert wird, eine klare Sitemap-Struktur definiert, die alle Informationen (auch die zukünftigen) logisch in einer möglichst flachen Baumstruktur einordnet.
- Interaktionsmöglichkeiten – kann der Besucher Ihrer Homepage auf mehreren Kanälen (so wie es ihm persönlich am liebsten ist) mit Ihnen Kontakt aufnehmen, um eventuell noch bestehende Fragen zu Ihren Produkten oder Leistungen direkt zu klären? Idealerweise verfügt Ihre Homepage über, direkt beim jeweiligen Content eingeblendete, Response-Boxen mit direktem Zugang zu einem Online-Formular, einem Live-Chat und/oder einer eingeblendeten Service-Rufnummer, am besten noch mit einem persönlichen Ansprechpartner. Ebenso gehört es heute zum "State of the Art", dass einzelne Inhalte direkt kommentiert oder in Sozialen Netzwerken geteilt werden können. Wenn Sie noch eine Homepage haben, bei der es lediglich in der Rubrik "Kontakt" die Firmenadresse und Rufnummer abzulesen gibt, dann ist dies ein Fall fürs digitale Museum.
- Anbindung an Social Media – wie schon im letzten Punkt beschrieben, ist heute eine direkte Anbindung Ihrer Internetseiten an Soziale Medien wie Facebook, Google+, Xing, Linkedin, Twitter & Co. das Nonplusultra – auch im Hinblick auf die positive Bewertung Ihrer Seiten durch Google. Dies gilt zum einen dafür, dass Ihre Texte, Bilder, Filme etc. leicht geteilt oder kommentiert werden können und somit eine virale Verbreitung finden. Natürlich mischen Sie ebenfalls aktiv in Sozialen Netzwerken mit und sorgen dort selbst für die Verbreitung Ihrer Inhalte – aber Vorsicht: Zum anderen sollten Sie die "extern" im Social Web stattfindende Kommunikation über Ihr Unternehmen/Ihre Leistungen (oder Ihr Fachgebiet) auch direkt in Ihre Homepage einbinden. Dies gelingt, rein technisch, über entsprechende Newsfeeds als Teaserboxen relativ smart – bedarf aber einer konsequenten redaktionellen Überwachung. Wenn Sie auf diesen dynamischen Teil des Online-Marketing noch verzichten, dann riskieren Sie, dass der moderne – sich gerne eingebunden fühlende und öffentlich diskutierende – Kunde an Ihrem Angebot vorbeigeht.
- Suchmaschinenfreundliche Inhalte – sind Ihre Internetseiten gut indiziert und sind Ihre themenbezogenen Seiten jeweils optimal platziert bei Google? Nein? Dann wird es höchste Zeit für eine grundlegende Suchmaschinenoptimierung Ihrer Homepage, aber dazu weiter unten, unter Punkt 9.), Näheres.
- Responsives Design, d.h. optimierte Darstellung für mobile Endgeräte. Nach einer aktuellen Bitkom-Studie nutzen bereits 37 % der Deutschen, d.h. 36 Mio. Menschen, das Internet über Smartphones oder Tablet-PCs. Dies ist keine Randerscheinung mehr! Schauen Sie sich doch mal Ihren Internetauftritt auf einem Smartphone an und versuchen Sie objektiv zu entscheiden, ob die Funktionalität und Lesbarkeit hier noch gegeben ist. Betrachten Sie zum Vergleich eine Homepage, die mit einem sogenannten "responsiven Webdesign" umgesetzt wurde (Beispiel: www.modus-vm.de).
2. Affiliate-Marketing
Wikipedia definiert diesen Fachbegriff wie folgt: Affiliate-Systeme (engl. affiliate „angliedern") sind internetbasierte Vertriebslösungen, bei denen meistens ein kommerzieller Anbieter seine Vertriebspartner erfolgsorientiert durch eine Provision vergütet. Der Produktanbieter stellt hierbei seine Werbemittel zur Verfügung, die der Affiliate auf seinen Seiten zur Bewerbung der Angebote des Kooperationspartners verwenden oder über andere Kanäle, wie Keyword-Advertising oder E-Mail-Marketing, einsetzen kann.
Den kommerziellen Anbieter, z.B. einen Shopbetreiber, nennt man Merchant, den Kommunikations-/oder besser Multiplikationspartner nennt man Affiliate. Für den Merchant geht es um die Generierung von Traffic oder Leads über die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Affiliates und der Werbung auf deren Homepages, in Newslettern, E-Mails, in Games etc. Der Affiliate erhält für diese Leistung eine Provision, die je nach Vereinbarung an den reinen Klick oder auch an daraus entstehende Umsätze gekoppelt sein kann. Große Plattformen wie Awin, Commission Junction oder affilinet vermitteln zwischen Angebot und Nachfrage mit bis 2.500 unterschiedlichen Affiliate-Programmen.
Affiliate-Marketing verzeichnete in den vergangenen Jahren bereits enorme Zuwachsraten; und es wird noch weiter sprunghaft wachsen, in Form des sog. Mobile Marketing. Alleine bei Zanox werden schon heute 5 % des Umsatzes über mobile Endgeräte, wie Smartphones oder Tablets, generiert. Andere Vermittler beziehen bereits 12 % ihrer gesamten Affiliate-Umsätze aus Mobile Traffic.
3. Social Media Marketing
Der Shooting-Star unter den Maßnahmen des Online-Marketing ist sicherlich die Fachdisziplin Social Media Marketing. Zur Begriffsdefinition: Social Media Marketing umfasst alle aktiven und passiven Maßnahmen eines marketingtreibenden Unternehmens in sozialen Medien. Egal ob wir Fachforen und Blogs betrachten oder Aktivitäten in sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, Xing, Linkedin, Pinterest etc. – es geht prinzipiell darum, die Qualität und die Quantität der Kontakte eines Unternehmens zu steigern. Die Ziele einer solchen Strategie beschreibt ein Beitrag auf Wikipedia sehr gut:
"Im Fokus des Social Media Marketings stehen gewöhnlich diese Bemühungen:
- Aufmerksamkeit für die Marke bzw. das Produkt generieren
- Sichtbarkeit der Marke erhöhen (Nutzer und Suchmaschinen)
- Generierung von Online-Unterhaltungen zu Marken- und Unternehmensinhalten
- Animierung der Nutzer zum Teilen von Unternehmensinhalten mit ihrem Netzwerk.
- Das aktive Nutzen eines oder mehrerer Sozialen Netzwerke durch die verschiedenen Akteure, wie Kunden, Mitarbeiter, fördern.
- Die Etablierung einer dauerhaften digitalen Verbindung zwischen Unternehmen und Kunden
Social Media Marketing kann u. a. bei der Erreichung der folgenden Ziele helfen:
- Aufbau und Pflege eines positiven Markenimages (Reputation Management)
- Steigerung der Markenbekanntheit (Brand Awareness)
- Verbesserung der Besucherzahlen der Webseite
- Akquise von Kunden
- Weiter- und Neuentwicklung von Produkten."
Grundsätzlich gilt es, eine möglichst hohe Zahl von Fans, Followers oder Likes zu gewinnen und zu halten. Je höher die Zahl dieser aktiven Fans ist, desto schneller verbreiten sich die eigenen Inhalte viral, denn jeder der Fans hat wiederum ein persönliches Netzwerk, in dem dann auch Ihre Inhalte/Beiträge/Posts wahrgenommen werden können. Also, wenn es läuft, ein schönes Schneeballsystem.
Aber Vorsicht: kein Erfolg ohne strategisches Konzept. Es reicht nicht aus, einfach nur dabei zu sein, beispielsweise ein Firmenprofil bei Facebook oder einen Blog einzurichten und dann abzuwarten. Ebenso sollte man es nicht übertreiben und das erste zarte Pflänzchen des Erfolgs, z.B. eine Hand voll Fans, dreimal täglich mit plumpen Werbebotschaften zu überschütten. Beides kann ein Schuss ins Knie sein, denn 1.) lieber keine Beteiligung in sozialen Netzen als ein "tote" – oder keinen Blog als einen ohne Besucher. 2.) reagieren soziale Netzwerke ausgesprochen negativ auf "Werbespam". Es kann Ihnen schnell passieren, dass ein sog. "Shitstorm" über Sie hereinbricht (das heißt, dass massenhaft negativ über Sie geschrieben wird) und dann haben Sie hinterher ein negativeres Image als vorher.
Also, es kommt auf die richtige, mit Ihren Zielen und Möglichkeiten optimal abgestimmte, Strategie an. Lassen Sie sich am besten hierbei von einem erfahrenen externen Berater unterstützen.
4. Google-AdWords-Kampagnen
Bei Google auf der ersten Seite ganz oben zu stehen ist eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen für den gewünschten Traffic auf der eigenen Homepage. Wenn das durch Suchmaschinenoptimierung (englisch: Search Engine Optimization = SEO) nicht (sofort) gelingt, dann kann eine Google-AdWords-Kampagne kurzfristig für Erfolg sorgen.
Die Funktionsweise ist schnell erklärt:
- Als Werbekunde bezahlen Sie bei Google pro Klick auf Ihre digitale Anzeige (Cost-per-Click / CPC), nicht für die reine Einblendung.
- Die Anzeigen werden bei Suchanfragen zu passenden Suchbegriffen oder Suchphrasen oberhalb und seitlich rechts der eigentlichen Suchergebnisse eingeblendet (als "Anzeigen" gekennzeichnet).
- Über die Google-Suchseite hinaus lassen sich Ihre Anzeigen auch auf einem weltweiten Werbenetzwerk von Google einblenden, z.B. bei T-Online, AOL oder Youtube. Über das sog. Adsense-System kann Ihre Online-Werbeanzeige suchbegriffsrelevant auch auf Tausenden weiteren Blogs, Portalen und Websites erscheinen.
- Die Kosten pro Klick (CPC) und die Platzierung der Anzeigen (von Pos. 1 bis X) regelt der Markt, sprich: Angebot und Nachfrage. Wer am meisten pro Klick bezahlt, der steht ganz oben.
- Die Kosten pro Klick variieren sehr stark, je nachdem wie speziell man sein(e) Keyword(s) definiert. Beispiel: "Marketing" ist definitiv teurer als "Marketing Beratung Stuttgart" oder wie kompetativ der Markt rund um ein Keyword ist. Da sind "Versicherungen" oder "Reisen" natürlich stärker umkämpft als z.B. "Bohrfutterschlüssel".
- Es lassen sich individuelle Einstellungen vornehmen, wie maximale Kosten pro Klick, Gesamtbudget, Tagesbudget etc.
- Während einer laufenden Kampagne sollte man regelmäßig Überwachung betreiben, ob die gewählten Parameter zum gewünschten Ergebnis führen, und ggf. nachjustieren.
Ein Blogbeitrag auf www.seo-united.de schafft mit Rechenmodellen und vielen Beispielen Transparenz über die möglichen Kosten einer solchen Kampagne.
Google-Adwords-Kampagnen sind für mich kein Ersatz für eine professionelle Suchmaschinenoptimierung, sie sind eine gute temporäre Ergänzung. Wir haben bereits für verschiedene Kunden erfolgreiche Kampagnen mit Google-AdWords durchgeführt – immer vor einem kurzfristigen Hintergrund, d.h. für eine zeitlich befristete Verkaufsförderungsaktion, um eine neue Homepage oder einen neuen Onlineshop schnell zu pushen/schnell einen hohen Traffic zu erzielen. Der Haken an der Geschichte ist leider der, dass man mit viel Geld zwar auch viel Traffic einkaufen kann, aber was ist von diesem Traffic nach Beendigung der Kampagne übrig? Unter Umständen nichts! Wenn es nicht wirklich um kurzfristige Aktionen geht, sollten Sie Ihr Budget in eine qualifizierte Suchmaschinenoptimierung investieren. Die Früchte, die Sie dadurch ernten, sind nachhaltig. Durch eine steigende Position innerhalb der Google-Suchergebnisse steigt auch der Traffic auf Ihrer Homepage und der bleibt Ihnen.
5. E-Mail-Marketing
E-Mail-Marketing beginnt schon mit einer recht einfachen Maßnahme, der gestalteten Signatur Ihrer normalen Geschäftskorrespondenz via E-Mail. Idealerweise wechseln Sie hier regelmäßig die Themen, z.B. indem Sie plakative Hinweise auf neue Leistungen, Produkte, spezielle Angebote oder aktuelle Veranstaltungen einbinden bzw. zu entsprechenden Beiträgen auf Ihrer Homepage verlinken. Schon das ist eine sehr effiziente und völlig kostenlose Maßnahme des Online-Marketings. Weitere Bestandteile sind
- Direktmailings per E-Mail – diese hauptsächlich zu Akquisitionszwecken eingesetzte Maßnahme bedarf der höchsten Vorsicht in Bezug auf die verwendeten Adressen. Hier dürfen Sie definitiv nur noch Empfänger anmailen, die Ihnen vorab explizit ihre Einwilligung dazu erteilt haben. In meinem Blogbeitrag "Nutzung Ihres Adressbestandes – schützen Sie sich vor Abmahnungen und drastischen Geldbußen!" erläutere ich ausführlich, worauf es ankommt.
- Transaktions-E-Mails – alle automatisch versendeten Mails, die nach einer Anfrage auf einer Homepage oder einer Bestellung in einem Onlineshop an den Kunden/Interessenten verschickt werden.
- Newsletter – im Prinzip eine ganz eigene Rubrik, daher verweise ich hier auf meinen ausführlichen Beitrag, den vorigen zu dieser Serie: "Kunden gewinnen und Kunden binden durch erfolgreiche Newsletter".
Wenn alle rechtlichen Vorgaben eingehalten werden, ist E-Mail-Marketing grundsätzlich eine sehr direkte, preiswerte und – trotz sinkender Öffnungsraten – immer noch erfolgreiche Maßnahme. Im Durchschnitt werden 24,4 % der Marketing-E-Mails tatsächlich geöffnet! Quelle: https://www.marconomy.de/
6. Bannerwerbung
Werbebanner sind die Übertragung von klassischen Werbemaßnahmen, wie Anzeigenwerbung und Plakatwerbung, auf die elektronischen Medien. Es gibt die unterschiedlichsten Formate, sowohl in Größe und Proportion als auch bezüglich der Dateiformate (statisch als JPG/PNG sowie animiert als GIF oder Flash). Im Laufe der letzten Jahre haben sich animierte Banner bis hin zu reinen Videobannern zwar als erfolgreicher durchgesetzt (denn sie erzielen eindeutig noch höhere Aufmerksamkeitsraten), allgemein sank jedoch der Erfolg von Bannerwerbung in den Vorjahren. Viele Besucher von Webseiten haben sich so an die Banner gewöhnt, dass sie diese kaum noch wahrnehmen oder die Banner werden als so störend empfunden, dass sie ganz bewusst nicht angeklickt werden.
Darüber hinaus überdrehen verschiedene Seiten- und Portalbetreiber die Schraube, indem sie an jeder nur erdenklichen Stelle rund um ihren Content Banner vermarkten. Im schlimmsten Fall führt dies ganz schnell zu rückläufigen Besucherzahlen, denn die Internetuser sind gegenüber einer solchen Reizüberflutung nur bedingt tolerant.
Entsprechend geht der Werbeerfolg, sprich: die Klickrate (Click-Through-Rate, kurz: CTR) merklich zurück. Die CTR berechnet sich wie folgt: Wird ein Banner hundertmal angezeigt und dabei einmal angeklickt, beträgt die Klickrate 1 %. Nach der aktuellsten mir verfügbaren Zahl beträgt der derzeitige Durchschnitt 0,09 %. Dies bedeutet, dass erst 1.111 Einblendungen zu einem Klick führen. Viele vertiefende Informationen liefert hierzu ein Beitrag auf dem SEO-Blog von searchmetrics.
Abweichend von dieser Tendenz entwickelt sich momentan die Werbeeinblendung im Newsfeed von Facebook noch ausgesprochen dynamisch und positiv (CTR 1,285 %), und speziell in der mobilen Version (mit einem CTR, der nochmals um 23 % höher ausfällt als in der Desktop-Version). Quelle: Global Facebook Advertising Report Q3 2012. Zu diesem Thema habe ich vor Kurzem eine mögliche Ursache gelesen, die in etwa so lautete: "Mobile Advertising – Erfolgsbilanz durch Wurstfinger". In der Tat, da ist was dran, denn ich selbst habe schon oft genug auf meinem Smartphone knapp danebengetippt und schon hatte ich auf eine Werbeanzeige geklickt. Diese Zahlen sollten wir also wirklich mit Vorsicht genießen.
Worauf Sie bei der Schaltung von Bannerwerbung achten sollten:
- Kontext /Umfeld – Ihre Werbebotschaft sollte zum Medium und zum redaktionellen Rahmen passen
- Die Größe entscheidet – ist Ihr Budget begrenzt, sollten Sie lieber ein größeres Format als eine längere Laufzeit wählen
- Optimiertes Linkziel – die Seite Ihrer Homepage oder Ihres Shops, auf die das Banner verlinkt, sollte punktgenau auf die Zielgruppe abgestimmt sein
7. Online-Video-Marketing
Online-Videos oder auch Bewegtbilder sind die meistgeklickte und erfolgreichste Form von Online-Marketing. Es liegt wohl in der menschlichen Natur, diese Werbeform besonders zu priorisieren, denn hier kann man passiv konsumieren (muss also nicht lesen oder blättern etc.) und zweitens kommt noch eine weitere wichtige Sinneswahrnehmung mit dazu: der Ton.
Aus meiner Sicht lassen sich grundsätzlich zwei verschiedene Formen von Online-Videos differenzieren:
- Sachliche Videos – produkterklärende Videos (Tutorials) oder kurze Imagefilme
- Virals – humorvolle Werbespots
In beiden Fällen bietet sich zunächst die Platzierung auf der Homepage an, beim Viral zusätzlich die Verbreitung über Youtube, Facebook etc., also über soziale Medien. Wichtigste Erfolgsgrundlage hierzu ist natürlich ein Höchstmaß an Originalität.
Zu den zahlreichen Vorteilen dieser Werbeform gehört auf jeden Fall, dass Sie erklärungsbedürftige Produkte, neue Dienstleistungen oder Ihr unbekanntes Unternehmen sehr plakativ in Szene setzen können. Die Idee muss stimmen – aber auch die perfekte technische Umsetzung in Ton und Bild. Von "Quick-&-Dirty-Filmen", womöglich noch mit dem Smartphone gedreht, rate ich dringend ab.
Für weitere umfangreiche Informationen zu viralem Marketing verweise ich innerhalb dieses Blogs auf die Artikelserie "Viral Marketing – Minimaler Einsatz bei maximalem Effekt?" von Beate Peter.
8. Linktausch
Eines der wichtigsten Kriterien zur Beurteilung der Relevanz Ihrer Homepage durch Google ist die Anzahl der externen Links, die auf Ihre Inhalte zeigen. Es geht dabei nicht nur um die reine Quantität, es wird auch beurteilt, welche Qualität diese Links haben, d.h. welches "Gewicht" die Seite hat, die auf Sie verweist. Daher sollte es Ihr Bestreben sein, mit möglichst allen Ihren Geschäftspartnern, also Lieferanten, Dienstleistern, Kooperationspartnern und Kunden, ein systematisches Linktausch-Programm aufzulegen. Was heißt das genau? Nun, Sie setzen, z.B. in der Rubrik "Partner" Ihrer Homepage, einen Link zu einem Ihrer Lieferanten, und der wiederum verlinkt auf Sie in seiner Rubrik "Kunden". Ganz einfach, und schon haben beide einen Link dazugewonnen.
9. Suchmaschinenoptimierung
Da ich im Rahmen dieser Serie "Das Abc der Kundengewinnung" mit Beitrag Nr. 21 dieses Thema ausführlich behandeln werde, will ich mich hier ganz kurz fassen. Die Suchmaschinenoptimierung oder auch Search Engine Optimization (SEO) halte ich persönlich für die wichtigste und nachhaltigste aller Disziplinen. Viele Aspekte gilt es zu beachten, denn allein der sog. Google-Algorithmus, der über die Priorisierung der Suchergebnisse entscheidet, beinhaltet laut Aussagen verschiedenster Experten zwischen 100 und 200 verschiedene Faktoren. Wie auch immer, in unserer Praxis konzentrieren wir uns auf die wichtigsten Faktoren, und das hat sich bislang bestens bewährt – auch bei allen Veränderungen durch Google-Updates:
- URL
- Alter der Domain
- Title-Tag
- Meta-Tag Keywords
- Meta-Tag Description
- Alt-Tag für Bilder
- Anchor Text für Links
- Relevanz des Inhaltes (bezogen auf ein zugehöriges Schlüsselwort)
- Keyword-Dichte
- Qualität der externen Links
- Quantität der externen Links
- interne Querverweise
- saubere Absatzformatierung (h1-Tags usw.)
- XML-Sitemap
- WC3-validierter Quellcode
Fazit / Zauberwort Conversion
Online-Marketing gehört mit allen seinen Ausprägungen heute zu den wichtigsten Instrumenten bei der Kundengewinnung. Hier gelten zunächst die gleichen Regeln aus dem beliebten AIDA-Modell (A = Attention, I = Interest, D = Desire, A = Action), d.h. wir müssen zuerst große Aufmerksamkeit erregen, Interesse wecken, Begehrlichkeit erzeugen, um dann die letztendliche Handlung, sprich: (Kauf-)Entscheidung zu erreichen und den neuen Kunden zu gewinnen. Eine solche Handlung kann eine Bestellung in einem Onlineshop sein, aber auch das Absenden des Webformulars zur Kontaktaufnahme, der Anruf bei einer Infohotline zur Bestellung / Terminvereinbarung oder das Abonnement eines Newsletters. Im Online-Marketing nennt man diese letzte Handlung Konversion (eng. Conversion). Als Benchmark für den Erfolg einer Maßnahme wird die sog. Conversion-Rate gemessen, also die Reaktions- oder Bestellquote pro erreichtem Kontakt bzw. pro Besucher einer Website. Eine mathematisch genaue Definition gibt uns Wikipedia.
In meinem nächsten Beitrag widme ich mich dem Thema "Persönliche Vitamin-B-Liste".
Alle Themen dieser Serie:
1. Akquisition per „Marktforschung“
2. Auftragsbörsen / Ausschreibungsportale
3. Direktmarketing / Mailings
4. E-Mail-Marketing
5. Ehrenamtliche Aktivitäten
6. Fachpublikationen
7. Guerilla-Marketing
8. Klassische Kommunikation
9. Kooperationen
10. Microsite / Satelliten-Website
11. Mitarbeitermotivation / Schulungen
12. Netzwerke und Verbände
13. Newsletter-Marketing
14. Online-Marketing
15. Persönliche Vitamin-B-Liste
16. Public Relations
17. Social Marketing
18. Social Networking
19. Sponsoring
20. Straßen- / POS-Aktivitäten (B-to-C)
21. Suchmaschinenoptimierung
22. Telesales / Telefonmarketing / Kaltakquise
23. Veranstaltungen / Messen
24. VKF-Maßnahmen / Promotions
25. Vertriebsdifferenzierung
26. Vertriebspartnerschaften / Multiplikatoren
27. Virales Marketing
28. Webcasts / Webinare
29. Weblog
30. Weiterempfehlungs-Marketing / Referenzen