Über dem dramatische Verfall vom Deutsche sparche
… oder: Warum es dem Homo digitalis einfach Wurscht isst!
Der Niedergang unserer Sprachkultur ist bedenklich auf dem Vormarsch und beschleunigt sich rasant. Insbesondere die Berücksichtigung ordentlicher Grammatik, Rechtschreibung und Interpunktion ist extrem auf dem absteigenden Ast. Wozu auch das Ganze?
Der heutige Homo digitalis hat andere Prioritäten. Er will irgendetwas für ihn ganz Wichtiges ganz schnell von sich geben, tippt das – vielleicht sogar unterwegs, und vielleicht mit seinen ungeschickten Wurstfingern – hastig in sein Smartphone oder Tablet ein. Die Ergüsse dieser Unkultur sind in den sozialen Medien überall zu bestaunen, in besonders konzentrierter Form in diversen Foren oder sog. „schwarzen Brettern“.
Achtung: Dieser Beitrag wendet sich ausdrücklich nicht gegen die (noch) mangelhaften sprachlichen Fähigkeiten von erst neu zugereisten Mitbürgern. Ebenfalls will ich mich nicht auf Kosten von Legasthenikern lustig machen. Auch mögen manche bösen Patzer auf die Autokorrektur-Funktion zurückzuführen sein, die ja wirklich teilweise bizarre Ergebnisse liefert.
Doch: um meine eingehenden Worte nochmals aufzugreifen, ganz vieles wird für meinen Geschmack viel zu hastig, unreflektiert und lieblos veröffentlicht. Es geht mir um die mangelnde Mühe bzw. die nicht mehr vorhandene Sorgfalt, die so viele im Umgang mit unserer Sprache an den Tag legen. Dazu kommt noch, dass in den heutigen Lehrplänen der Grundschulen und weiterführenden Schulen dem Thema Rechtschreibunterricht nicht mehr ausreichend Rechnung getragen wird. Zuletzt hat insbesondere die Aussage des Baden-Württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann aufhorchen lassen. Er meinte im Januar 2020: „Ich glaube nicht, dass Rechtschreibung jetzt zu den großen, gravierenden Problemen der Bildungspolitik gehört“, dies vor allem, weil es ja „kluge Geräte“ gebe, die Grammatik und Fehler korrigierten. Diese Annahme kann ich mit den nachfolgenden Beispielen locker widerlegen!
Vielleicht ist es doch notwendig, eine ordentliche Rechtschreibung und Grammatik zu erlernen oder gegebenenfalls jemand zu fragen, der sich damit auskennt. Sprich: einen guten Freund gegenlesen lassen oder sich von ihm helfen lassen. Dazu ist allerdings die wichtigste Grundvoraussetzung, dass man seine eigenen Defizite erkennt und diese ernst nimmt.
Hier einige Beispiele, die mir bei meinen Aktivitäten in sozialen Medien begegnet sind und die mich zu diesen Beitrag motiviert haben:
Ah, diesen! | ||
Ist jetzt der Injektor 3 kaputt oder wurde der Einspritzer schon dreimal gewechselt? Auf jeden Fall ist gut, dass die vier Räder zwei Wochen haben. | ||
... öder den Mahle? | ||
Rechtschreibung gut, fehlen nur zwei Kommas. Aber ... |
||
Bitte beschreiben Sie die Kondition Ihres Fahrzeugs auf Schwäbisch! | ||
|
Der Verzicht auf viele Satzzeichen macht einen Text nicht unbedingt besser verständlich. |
|
Gebracht im Stand? |
||
Schlaft wohl ihr Blumen, und ruhe sanft, gute alte Groß-/Kleinschreibung! |
||
Ein echt ausgebufftes Angebot! |
||
Bitte mischen Sie Groß-/Kleinschreibung, so gut Sie können, und bauen Sie ein sinnloses „dt“ ein! ... andere Frage: War die Braut beim einmaligen Tragen in einem super Zustand, womöglich mit Spitze? |
||
Ich bin irritiert. Warum soll ich ein Buch kaufen von einem Nichtraucher, der seine Tiere nicht pflegt? Gut, meine explodierenden Verkaufszahlen sollten mich über solche Details hinwegsehen lassen. |
||
Grüß Gottle, i dät gern den Esstisch mit den Stuhle und die Gummile von oba abhola. War des schwäbisch gnuag? |
||
Kein Forenbeitrag, eine Fahrzeugbeschriftung, aber OMG! |
||
Vergesst Superman und Spiderman, der neue Superheld kümmert sich um unebene Böden! |
||
Von mein Kumpel ... Kratzer was fast kaum zu sehen sind. Toll auch der sparsame und dann doch falsche Einsatz von Großbuchstaben. |
||
Sehr traurige Geschichte. Aber so wird sie sich sicher schnell finden lassen. |
||
Also, Stuttgart habe ich verstanden. |
||
Die Familie ist zu zu jeder Jahreszeit begeistert, wenn die Gänse schmäcken. |
||
Ein mir bislang verborgenes Berufsbild. Kann ich da meine Fenster hinbringen? |
||
Joo, ein Genie inda Hood! |
||
Guten Tag nach Morrhardt! |
||
Fähr, aber grottenfalsch. |
||
Die Tarasse hat mich sofort überzeugt. |
||
Der Kommentator nimmt mir die Worte aus dem Mund. |
||
Ein heißes Angebot. Und, dass man hier auch zwei Stück von wo man drei Loch in ein Rohr reinmachen kann, mit ein paar gelbe Schlauch-Rohr dazu erhält, ist wirklich fair. |
||
Kann man also aufstellen. Über der Eingangstüre wäre es natürlich noch nützlicher. |
||
And please pimp up my Deutsch too! |
||
Oje, so viel Pech beim Schreiben. Aber zum Handwerk: Die Erfahrung kommt ja zum Glück mit auf die Baustelle. |
||
Das erklärt sich von ganz allein. |
||
Er fliegte, flog und flugte. |
||
Ein echter Nerd! Hat er gut gemeistert, aber was war nochmal die Frage? |
||
Wer die Antwort kennt, der weiß auch, was ich frage! |
||
Er ahnt schon, was kommt, und wehrt sich gleich mal präventiv in blumiger Sprache. |
||
So jemand will kann das auch bestimmt nicht umsonst machen tun. |
||
Wollen wir uns das wirklich vorstellen, wie ein Schlafzimmer gut gebraucht wurde? |
||
Ganz wichtig sind auch Leerzeichen vor dem Satzzeichen . Immerhin konsequent . |
||
Ein paarmal allerdings auch mangelhaft benutzt. |
||
Was das so zu rumsteht ist leider ohne Punkt und Komma. |
||
Immerhin ein schön bunter Hintergrund. |
||
Vordach hatten wir oben schon mal. Dieses hier scheint aber nur ein Teil des gesamten Exponats zu sein. |
||
Als Vögele mein persönliches Highlight zum Abschluss: gute Wellensittiche in einem gesunden Käfig. Der Tierschutz verbietet zum Glück den Versand. |