Mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen: So geht es!
Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Klimawandel: In den Medien vergeht kein Tag ohne diese Themen. Unternehmen können sich nicht dagegen sperren, ohne enorme Sympathieverluste zu riskieren. Änderungen sind auch im Kleinen möglich.
Junge Mitarbeiter ticken anders
Die Generation Z strömt auf den Arbeitsmarkt und viele Arbeitgeber wissen nicht so recht, was sie von ihr erwarten können. Dabei haben sich schon mehrere Studien mit dieser Frage beschäftigt, unter anderem Recruiting Trends 2020 der Universität Bamberg und die Employer-Brand-Studie des Zeitarbeitsunternehmens Randstad. Bei den Wünschen an Arbeitgeber stehen Zufriedenheit und Entwicklungschancen ganz oben. Das ist nichts Neues. Andere Dinge haben sich jedoch gewandelt: So legt die Generation Z mehr Wert auf die Option Homeoffice als vorausgehende Generationen. Außerdem ist es jedem vierten Bewerber (24 %) wichtig, dass sich das Unternehmen für Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit engagiert. Damit entsprechen sie dem aktuellen Zeitgeist. Unternehmen, die das Thema Nachhaltigkeit heute noch ignorieren, werden von Verbrauchern immer häufiger abgestraft.
Kleine Schritte zu mehr Nachhaltigkeit
Bei der jährlichen SiS-Studie zu Nachhaltigkeit in Unternehmen lagen zuletzt ausgerechnet zwei Automarken vorne: Audi und BMW. Sie konnten mit ihrem Engagement für Elektromobilität punkten. Ein derartiger Imagewandel ist nicht für jedes Unternehmen möglich, doch es gibt viele Möglichkeiten, sich auf lokaler Ebene für mehr Nachhaltigkeit zu engagieren. Solarzellen auf dem Dach, moderne Dämmung und sorgsamer Umgang mit Wasser können dafür sorgen, dass die Büros klimaneutral sind. Der Umgang mit Büromaterialien wie Druckerpapier kann bewusster gestaltet werden. Unzählige E-Mails und Dokumente müssen nicht ausgedruckt werden. Dies spart nicht nur Papier, sondern auch Strom und umweltschädlichen Toner für den Laserdrucker. PowerPoint-Präsentationen per Beamer und Whiteboards ersetzen gedruckte Infomappen und Flipcharts aus Papier. Und Fehldrucke können als Notizzettel Wiederverwendung finden.
Problematisch sind noch immer die täglichen Pendelwege in die Büros der Stadt. Mehr Homeoffice ist die eine Lösung. Daneben bieten immer mehr Unternehmen ihren Mitarbeitern Firmenfahrräder oder E-Bikes anstelle Sprit schluckender Dienstwagen an. Ist eine Kantine vorhanden, können mehr regionale und – mit Fingerspitzengefühl – vegetarische und vegane Gerichte angeboten werden. Ganz ohne Veggie-Day-Kontroverse.
Vorsicht Greenwashing-Falle
Ganz wichtig beim Engagement für Nachhaltigkeit: Es muss ernst gemeint sein und die positiven Folgen müssen dokumentierbar sein. Ganz gleich, ob es um den sinkenden CO2-Fußabdruck des Unternehmensgebäudes geht oder um die wachsende Zahl neu gepflanzter Bäume auf dem Firmengelände. Firmen, die nur den schönen Schein vorgaukeln, werden früher oder später entlarvt. Und gegen den dann folgenden Vorwurf des Greenwashing war der Veggie Day ein Sturm im Wasserglas.