Den Farbraum verstehen
Bei jedem Mensch ist die Farbwahrnehmung etwas anders.
Wenn Sie jemandem beispielsweise Ihr Firmenblau am Telefon beschreiben, so hat dieser garantiert nicht dasselbe Blau vor Augen wie Sie. Deshalb müssen Sie Ihre Farbe so beschreiben und kennzeichnen können, das jeder andere auch weiß, welche Farbe Sie vor Augen haben – ganz unabhängig von dessen persönlicher Wahrnehmung. Dafür gibt es mehrere festgelegte Farbräume und diverse Farbmodelle.
Wahrscheinlich haben Sie den Begriff Farbraum und neben ihm die Abkürzungen CMYK und RGB schon einmal gehört. Aber wie beeinflussen die Farbräume RGB und CMYK die Darstellung von Bildern?
Im ersten Teil meiner Abhandlung betrachte ich die beiden wichtigsten Farbräume RGB und CMYK (zü em wai kei) genauer.
Der Farbraum RGB
Heutzutage werden über Digitalkameras und Scanner die meisten digitalen Bilder erfasst. Alle digitalen Bilder sind zunächst unabhängig von ihrer Quelle als RGB-Farbdateien vorhanden. Jedes einzelne Pixel setzt sich hierbei aus Anteilen an rotem, grünem oder blauem Licht zusammen, die in der Summe seine Farbe ergeben. Dies wird als additive Farbmischung bezeichnet. Addiert man die Farben RGB ,erhält man in der Summe die Farbe Weiß. Der RGB-Farbraum findet seine Anwendung bei Fernsehgeräten, Monitoren oder Projektoren.
Der Farbraum CMYK
Die häufigsten „Ausgabegeräte“ für CMYK-Farben stehen als Druckmaschinen in Druckereien, es sind aber auch Laser- und Tintenstrahldrucker. In Gesamtkombination von CMY erhält man theoretisch Schwarz, praktisch ergibt das allerdings kein ausreichendes und vor allem reines Schwarz, weshalb es zusätzlich noch die Farbe K gibt. Das K von CMYK hat seine Benennung von der Key Plate (die schwarz druckende Schlüsselplatte) im Druck, an der die anderen drei farbigen Druckplatten (CMY) ausgerichtet werden. Im Gegensatz zu RGB verwendet CMYK den subtraktiven Farbraum. Die Farben, die wir bei CMYK sehen, sind nur reflektiertes Licht, also kein direktes Licht wie bei digitalen Bilder auf dem Bildschirm in RGB.
RGB gegen CMYK
Informationen auf einem digitalen Kamera-Sensor werden in RGB gespeichert, während digitale Bilder zu einem Drucker im CMYK-Farbraum gesendet werden müssen.
Jeder Farbraum hat verschiedene Farbgruppen. Der RGB-Farbraum weist eine breitere Bandbreite an Farben auf, die vor allem für die Darstellung von Verläufen optimal ist. Im CMYK-Farbraum dagegen können keine stark gesättigten Rot-, Blau- und Grüntöne dargestellt werden.
Der Unterschied zwischen RGB und CMYK liegt in der Sättigung der Farben.
RGB in CYMK konvertieren
Sobald ein digitales Bild gedruckt werden soll, müssen die RGB-Anteile in CMYK-Anteile konvertiert werden. Bei den Farbdruckern übernimmt das der Druckertreiber und in den Druckereien das sog. RIP-System (Random Image Processor), welches die Druckdaten berechnet. Wird diese Konvertierung nicht kontrolliert durchgeführt, so kann es zu unerwarteten Farbänderungen kommen.
Wenn Sie die beiden Farbräume von RGB und CMYK übereinander legen, so werden Sie feststellen, dass die nicht alle Farben in RGB eine genaue Entsprechung in CMYK haben.
Das bedeutet also, dass wir sehr oft Farben auf dem Monitor sehen, die gedruckt auf Papier so gar nicht wiedergegeben werden können. Um einen möglichst ähnlichen Farbton von RGB auch im CMYK zu finden, wird ein sog. Farbmanagement durchgeführt.
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