Donnerstag, 21. November 2024

29
Juli
2014

15 Fehler, die Sie als Webdesigner vermeiden können (Teil 1)

Robert Seidel: 15 Fehler die Sie als Webdesigner vermeiden können Als Webdesigner erstellt man Internetseiten für extrem wählerische und ungeduldige Nutzer, welche bei nicht erfüllten Erwartungen die Internetseite wieder wegklicken. Dieser Zustand setzt uns Webdesigner extrem unter Druck, da wir sowohl den Vorstellungen des Auftraggebers als auch denen der Nutzer gerecht werden müssen. Gerade unter Termindruck können sich viele Fehler einschleichen, die – wenn sie unerkannt bleiben – schwerwiegende Folgen für die Internetseite haben können. Die große Herausforderung besteht darin, Fehler zu vermeiden, welche nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind, aber sichtbar werden, sobald ein Nutzer sich durch die Internetseite arbeitet.

Mit dieser dreiteiligen Blogbeitrag-Serie möchte ich Sie für Leichtsinnsfehler sensibilisieren, damit Sie oder Ihr Webdesigner diese vermeiden können. In Teil 1 kläre ich Sie über die ersten fünf möglichen Fehler auf.

1. Halten Sie gemeinsame Brainstormings mit allen Verantwortlichen

Der übliche Designprozess läuft normalerweise wie folgt ab: Zuerst versucht man das Briefing des Kunden genau zu verstehen, stellt danach seine eigenen Recherchen zum Thema an, äußert aufgrund dieser gewonnenen Erkenntnisse konstruktive Kritik und setzt das Design dann vorerst als Screendesign um, ehe man es im letzten Schritt programmiert.

Da der Kunde selbst nicht unendlich viel Zeit für gemeinsame Workshops mitbringt, ist es umso wichtiger, alle anderen Beteiligten mit ins Boot für die Entwicklung der Internetseite zu holen, wie beispielsweise das Marketingteam, die Programmierer und die Fotografen sowie die Texter der einzelnen Inhalte. Durch diese gemeinsamen Brainstormings stellen Sie sicher, dass sich alle, die an diesem Projekt arbeiten, auf demselben Wissensstand befinden und gemeinsam an einem Strang ziehen. So können strukturelle und konzeptionelle Probleme von vornherein ausgeschlossen werden.

2. Verstehen Sie das Nutzerverhalten

Die Anforderungen Ihrer Kunden zu erfüllen genügt alleine nicht. Auch muss die Internetseite dem Surfverhalten der Zielgruppe Folge leisten. Um dies zu garantieren, müssen Sie umfangreiche Recherchen zum Nutzerverhalten anstellen. Da dies einen enormen Zeitaufwand mit höheren Kosten bedeutet, überspringen viele Webdesigner und deren Kunden diesen Schritt. Ein fataler Fehler!

Nehmen wir einmal folgendes Beispiel:

Ein Kunde erzählt seinem Webdesigner, dass seine Zielgruppe Jugendliche sind. Er selbst hat eine 9-jährige Tochter, welche auf die Farbe Rosa abfährt. Der Kunde bittet den Webdesigner deshalb die Internetseite komplett in Rosa zu gestalten. Der Kunde ist sicher, damit absolut im Trend zu sein – dass er damit 13- bis 18-jährige Jungen nicht anspricht, ist ihm nicht bewusst.

3. Planen Sie die notwendigen Kapazitäten für Ihr Konzept

Viele Internet- und Werbeagenturen nehmen jeden zugespielten Auftrag an, ohne dass sie über die nötigen personellen Mittel verfügen. Jedes dieser Projekte hat eine eigene Frist, welche keinesfalls überschritten werden soll. Deshalb liegt der Fokus vieler Webdesigner darauf, das Projekt so schnell wie nur möglich radikal mit aller Gewalt bis zum Ende der Frist durchzuboxen.

Planen Sie deshalb von vornherein die wirklich nötige Zeit ein, um wirklich gute Arbeit leisten zu können! Das senkt Ihre Fehlerquote um ein Vielfaches!

4. Eifern Sie nicht jedem Trend nach

Ihr Kunde wird begeistert sein, wenn Sie ihm erzählen, dass Sie das Design nach dem aktuellsten Webtrend (State of the Art) konzipiert haben. Dennoch sollten Sie nicht so einfach unbedacht jedem Trend im Netz folgen. Ihr ausgearbeitetes Konzept muss zwingend zum Thema der Internetseite passen und auch eine gewisse Zeit überdauern können!

Beispielsweise sieht ein Retro-Design zwar schön aus, begründet aber keineswegs seine Verwendung für die Internetseite einer internationalen und modernen Hotelkette (es sein denn, das Interieur-Design folgt ebenfalls strikt diesem Stil).

5. Erfinden Sie das Rad nicht immer neu

Etwas Neues und Eigenständiges zu erschaffen ist zwar ein absolutes Muss, dennoch sollten einige Grundsätze nicht vollkommen außer Acht gelassen, sondern umgesetzt werden. Von der einfach zu bedienenden Navigation bis hin zum passenden Einsatz von Weißraum sollten typische Gestaltungsgrundlagen unbedingt berücksichtigt werden.

Probleme können nämlich dann auftreten, wenn der Webdesigner vor strotzender Kreativität die Gestaltungsgrundlagen missachtet. Bauen Sie die Internetseite daher vom Grundgerüst aus auf und entwickeln Sie erst dann den weiteren Ausbau. Beim Hausbau fangen Sie ja auch nicht zuerst beim Dach an!

In meinem nächsten Beitrag erläutere ich Ihnen weitere fünf schwere Fehler, die Webdesigner begehen können.

Geschrieben von Robert Seidel Kategorie Design, Technik

Über den Autor

Robert Seidel

Robert Seidel

Robert Seidel ist Mediengestalter mit Herzblut. Von der Bildbearbeitung über die Gestaltung hochwertiger Broschüren bis hin zu Websites realisiert er spannende Projekte. Die Qualität Seiner Blogbeiträge schätzen wir sehr, deshalb führen wie Ihn hier als Gastautor weiter.