24
Februar
2015

10 Regeln, damit Ihr Text gut aussieht

Robert Seidel: 10 Regeln damit Ihr Text gut aussiehtSobald Sie Text in Ihrem Layout verwenden, gilt es, einige Regeln zu beachten, damit bei der Gestaltung der Lesefluss nicht gestört wird. In diesem Blogbeitrag möchte ich Ihnen hierzu einige Regeln ans Herz legen.

1. Beachten Sie die Charakteristik einer Schrift

Jede Schriftart hat ihre eigene Charakteristik. Deshalb ist es wichtig, eine passende Schrift zu wählen. Dabei muss die Schrift sowohl zum Inhalt als auch zur anzusprechenden Zielgruppe passen. Nachfolgend ein paar Attribute, welche alleine schon durch die Wahl der Schriftart zum Ausdruck kommen:

Beachten Sie die Charakteristik einer Schrift

2. Vermeiden Sie den Standard

Vermeiden Sie die Standardschriften Ihres Layoutprogramms. Zwar ist die „Times New Roman" oder die „Calibri" keine hässliche Schrift, jedoch wird sie viel zu oft verwendet. Mit ihrer Benutzung sagen Sie der Welt, dass Sie von weiteren möglichen Schriftarten nichts wissen. In meiner Arbeit bei modus_vm hat mich der Spruch „Das Bessere ist der Feind des Guten" geprägt: So gibt es auch immer eine passendere Schrift als die Standardschrift!

Vermeiden Sie den Standard

3. Verwenden Sie zwei verschiedene Schriftarten

Die meisten Layouts sehen besser aus, wenn Sie zwei verschiedene Schriften aus unterschiedlichen Schriftfamilien verwenden, um damit Überschrift und Fließtext optisch zu gliedern. Sie können beispielsweise serifenlose und Schriften mit Serifen gut mischen. Sehen sich die Schriften nämlich zu ähnlich, wirkt das wie ein Fehler. Verwenden Sie aber niemals mehr als drei verschiedene Schriftarten, da dies Ihr Layout unruhig wirken lässt.

Verwenden Sie zwei verschiedene Schriftarten

4. Verwenden Sie die richtigen Schriftgrößen

Eine exakte Richtlinie für Schriftgrößen gibt es nicht. Diese hängt immer von der Größe und Art des Werbemittels ab. Sorgen Sie aber in jedem Fall dafür, dass die Schrift jederzeit gut lesbar ist. Bei einer Broschüre sind 10 Punkt für den Fließtext optimal, 12 Punkt gelten normalerweise schon als zu groß – es sei denn, die Broschüre ist für eine ältere Zielgruppe mit minderem Sehvermögen gedacht. Überschriften sollten stets größer sein als der Fließtext. Auf einer Visitenkarte gelten 7 bis 8 Punkt als ungefährer Richtwert für die Schriftgröße.

Verwenden Sie die richtigen Schriftgrößen

5. Vermeiden Sie komplette Absätze in Versalien

Wir können schnell lesen, weil unser Gehirn die Worte als Formen erfasst. Sobald wir aber Worte als VERSALIEN schreiben, nimmt unser Gehirn sie nur noch als Rechtecke wahr. Wenn Sie also einen kompletten Absatz in Versalien schreiben, verlangsamt es den Lesefluss enorm. Außerdem wirken Sätze als Versalien aggressiv.

Vermeiden Sie komplette Absätze in Versalien

6. Bei Negativtext ist Vorsicht geboten

Negativtext ist kein negativ behafteter Text, sondern Text in einer hellen Farbe auf einem dunklen Untergrund oder umgekehrt. Negativtext sollten Sie, wenn überhaupt, nur als Überschriften verwenden. Verwenden Sie dazu kontrastreiche Farben, niemals Blau auf Rot oder Gelb auf Orange. Außerdem sollten Sie keine dünnen Schriften mit extravaganten Eigenheiten verwenden. Am besten verwenden Sie einfache Schriften im fetten Schriftschnitt.

Bei Negativtext ist Vorsicht geboten

7. Wählen Sie optimale Zeilenlängen und -abstände

Zu lange Zeilen sind vom Auge schwer zu erfassen, weshalb 50 bis 70 Zeichen pro Zeile bei einspaltigem Text (Schriftgröße 8 bis 11) als Richtwert gelten.

Auch der Abstand der einzelnen Zeilen ist maßgebend für die Lesbarkeit. Dieser sollte immer größer als die gewählte Schriftgröße sein – im Idealfall sind das 120 % der Schriftgröße.

Wählen Sie die optimale Zeilenlängen und -Abstände

8. Reduzieren Sie Trennungen über Zeilenumbrüche

Versuchen Sie so viele Worttrennungen wie möglich innerhalb Ihrer Absätze zu vermeiden. Diese sehen nicht schön aus und behindern den Lesefluss. Brechen Sie daher Ihre Zeilen vor einem getrennten Wort um oder verändern Sie die Laufweite minimal (nicht weniger als -10; zusätzlich können Sie die Zeile noch horizontal auf 98 % skalieren), damit das Wort noch in eine Zeile passt.

Reduzieren Sie Trennungen über Zeilenumbrüche

9. Bleiben Sie einheitlich bei Ihren Hervorhebungen

Durch Hervorhebungen innerhalb Ihrer Texte erhöhen Sie die Lesbarkeit und Erfassbarkeit enorm. Generell sollten Sie darauf achten, nicht mehr als 10 % der gesamten Seite hervorzuheben. Sonst verliert das Stilmittel seine Wirkung. Eine textliche Hervorhebung können Sie durch verschiedene Techniken bewirken:

Bleiben Sie einheitlich bei Ihren Hervorhebungen

Gerne können Sie auch zwei oder drei Techniken miteinander verwenden. Verwenden Sie aber niemals alle auf einmal und bleiben Sie innerhalb ihres Layouts einheitlich.

10. Vermeiden Sie Schusterjungen und Hurenkinder

Schusterjungen und Hurenkinder sind keine vulgären Ausdrücke, sondern bezeichnen in der Schriftenlehre alleinstehende Zeilen am Ende oder am Anfang einer Seite bzw. einer Spalte. Diese lassen das gesamte Textbild unruhig wirken. Deshalb gilt es, Schusterjungen und Hurenkinder zu vermeiden.

Vermeiden Sie Schusterjungen und Hurenkinder

Fazit

Wenn Sie alle zehn Regeln beachten und Ihr Text auch inhaltlich stimmt, kann nicht mehr viel schiefgehen! Ihr Text sieht dann optisch ansprechend aus und ist für den optimalen Lesefluss strukturiert. Ziehen Sie jedoch jederzeit einen Fachmann aus Ihrer Grafikabteilung hinzu und lassen Sie ein Lektorat über den Text drüberlesen, um Rechtschreib- und Tippfehler zu vermeiden – oder fragen Sie uns.

Geschrieben von Robert Seidel Kategorie Design, Technik

Über den Autor

Robert Seidel

Robert Seidel

Robert Seidel ist Mediengestalter mit Herzblut. Von der Bildbearbeitung über die Gestaltung hochwertiger Broschüren bis hin zu Websites realisiert er spannende Projekte. Die Qualität Seiner Blogbeiträge schätzen wir sehr, deshalb führen wie Ihn hier als Gastautor weiter.