Unternehmensgründung nur mit guter Bonität?
Der Schritt in die Selbstständigkeit, unabhängig von allem anderen, Freizeit so, wie man es gern hätte und stets auf eigenen Beinen stehen, wenn es um egal welche Entscheidung geht. Wer sein eigenes Unternehmen gründet, macht eigentlich nichts falsch. Vorausgesetzt, er hat vor allem seine Finanzen im Blick. Wer keinen Sponsor oder Investor hat und vielleicht aufgrund der Verpflichtungen auch nicht haben will, startet mit Kapital vom eigenen Privatkonto. Doch da sollten sich vorher ein paar notwendige Gedanken gemacht werden.
Eigenkapital statt Fremdkapital hat einige Vorteile
Fremdkapital ist quasi Fluch und Segen zugleich. Einerseits kann man passende Investoren finden und von ihnen im Grunde alles Geld der Welt bekommen, sofern man gute Gründe dafür hat und sie überzeugen kann. Andererseits sind sie am Unternehmen beteiligt und erwarten – wenn sie schon dabei helfen, Gewinn zu optimieren – dass sie langfristig auch was vom Gewinn abbekommen. Finanziell ist man auf sicherer Seite, wenn der Investor hinter einem steht. Trotzdem sitzt eine Last auf den Schultern, die man beim Einsatz von Eigenkapital nicht hat. Ob viel oder wenig, man wirtschaftet mit dem eigenen Geld und niemand erwägt Ansprüche aufs Vermögen, das man sich mit der Zeit aufbaut. Doch aller Anfang ist klein und schwer. Erst einmal den Schritt schaffen, sich Unternehmer nennen zu dürfen und von seinem Verdienst leben zu können, gleichzeitig ein gesundes, sauberes Unternehmen zu schaffen, ob als Einzelgänger oder zusammen mit mehreren. Steuern, Abgaben und Aufwendungen stehen den Einnahmen gegenüber, die eben erst einmal generiert werden wollen.
Wie viel braucht ein Unternehmen, um starten zu können?
Die Antwort ist ein wenig abhängig davon, welchen Weg man einschlägt. Die GmbH als Deutschlands verbreitetste Rechtsform braucht mehrere tausend Euro, die UG als "kleine GmbH mit Aufstiegsmöglichkeit nur einen Euro, und wer sich als Freiberufler ohne Rechtsform anbieten möchte, tut das gründungsmäßig kostenlos. Man braucht aber grundsätzlich den passenden Charakter. Dazu kommen natürlich Kosten für Arbeitsmaterialien, Büroausstattung, Geräte, Programme, etc. Mit Verlust im ersten Jahr ist zu rechnen, wer keinen hat, ist verdammt gut. Aber um all die Kosten auch leisten zu können, benötigt man eine gute Bonität, sprich ein ordentlich und sicher gefülltes Bankkonto. Eventuell mit Abhilfe durch einen Kredit, der ebenfalls gute Bonität erfordert. Nimmt man Einzug mit Privatkapital, ist dringend anzuraten, die Bonität vorher zu prüfen und ggf. zu verbessern, wenn sie noch nicht ganz so rosig ist (z.B. hier). Einer guten Unternehmensgründung steht dann nichts mehr im Wege.
Über den Autor
Als selbstständiger Unternehmensberater steht Alexander Winkler seit 2008 Firmen aus Deutschland und Österreich insbesondere in finanziellen Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Zudem referiert er regelmäßig im In- und Ausland über Themen rund um die Unternehmensgründung. Momentan tritt Alexander Winkler beruflich jedoch etwas kürzer – der zweifache Familienvater macht gerade seinen Doktor.