Was macht Start-ups erfolgreich? So wird weltweit gegründet
Wie viele männliche und weibliche Entrepreneure gibt es in Burkina Faso? Warum gründen Menschen in Schweden Unternehmen? Und wieso müssen Gründer Ihren Traum vom eigenen Unternehmen in Griechenland so oft aufgeben?
Wer selber gegründet hat oder in Start-ups investiert, interessiert sich meistens nicht nur für die eigenen Geschäfte, sondern auch für die deutsche und internationale Start-up-Szene. Fakten dazu liefert der jährlich erscheinende Global Entrepreneurship Monitor, auf dessen Daten basierend der Softwarehersteller Sage eine interaktive Weltkarte entwickelt hat. Wirtschaftliche, politische und soziokulturelle Rahmenbedingungen für Unternehmertum weltweit werden veranschaulicht und in den internationalen Kontext gesetzt. Die wichtigsten Erkenntnisse daraus haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Rentabilität bleibt der wichtigste Erfolgsfaktor
Wer Bestand haben will, muss wirtschaftlich erfolgreich sein. Weltweit gesehen ist die fehlende Rentabilität eines jungen Unternehmens Hauptgrund fürs Scheitern. Vor allem in Griechenland (74 Prozent), Brasilien (66 Prozent) und Südkorea (57 Prozent) müssen Gründerinnen und Gründer ihren Traum vom eigenen Unternehmen aufgeben, da sich in Sachen Umsatz und Gewinn kein Erfolg einstellen will.
Ganz anders sieht es jedoch in den USA aus, dem Land, in dem anscheinend wirklich alles möglich ist: Nur 20 Prozent aller Unternehmer müssen hier aus Rentabilitätsgründen ihr Geschäft aufgeben; stattdessen fallen der Verkauf des Unternehmens, der Eintritt in den Ruhestand oder vorgeplante Ausstiege stärker ins Gewicht. Sieht so der amerikanische Traum aus?
In Europa gibt es die wenigsten Gründerinnen
Weltweit ist die Mehrheit der Gründer männlich. Diese Erkenntnis ist kaum überraschend, auch wenn der kleine Frauenanteil in der Start-up-Szene natürlich enttäuschend bleibt. Erschreckend ist auch die Tatsache, dass Europa im weltweiten Vergleich das Schlusslicht darstellt. In Europa leben die wenigsten Gründerinnen, nur 6 Prozent sind hier unternehmerisch tätig. Auf Kontinentalebene ist der größte Anteil an Gründerinnen in Südamerika zu finden: 20 Prozent der weiblichen Population sind Unternehmerinnen.
Auf Länderebene kann das noch übertroffen werden. 30 Prozent der weiblichen Bevölkerung in Burkina Faso sind Gründerinnen – das ist der höchste Anteil weltweit. Traurigerweise landet Deutschland auf dem letzten Platz: Nur 3,1 Prozent der weiblichen Bevölkerung sind Gründerinnen. Immerhin 6 Prozent der deutschen Männer sind Unternehmer.
Gute Gelegenheiten führen zu Unternehmensgründungen
Auch die Frage nach dem Warum unterscheidet sich von Land zu Land, teilweise gravierend. Doch generell kann man feststellen, dass die meisten Unternehmensgründungen weltweit gelegenheitsorientiert sind: So entstehen drei Viertel der Unternehmen infolge einer Gelegenheit, die sich für die Gründer und Gründerinnen ergab. Innerhalb Europas sind es vor allem die Schweden und Finnen, die nicht lange zögern, wenn sich ihnen eine Chance eröffnet.
In anderen Ländern hingegen ist der Weg in die Selbstständigkeit manchmal die letzte Möglichkeit, um Arbeit und damit eine Existenzgrundlage zu finden. In Georgien (50,1 Prozent), Jamaika (44,7 Prozent) und Brasilien (42,7 Prozent) gibt es die meisten Start-ups, die aus der Not heraus entstehen.Weitere Einblicke in die nationalen Gründerdemografien, Gründungsmotivationen, Hilfestellungen durch die Politik, Einfluss auf die Wirtschaft und weitere Faktoren gibt es in der interaktiven Weltkarte.
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