07
August
2012

Analyse des Facebook-Auftritts der Pilz GmbH & Co. KG und was Sie dabei lernen können

Letzte Woche habe ich den letzten Teil meiner Social-Media-Strategie-Serie veröffentlicht. Heute will ich anhand von Kommentaren zu einem Beispiel zeigen, wie Social Media umgesetzt und ein vorhandener Auftritt verbessert werden kann.

Demo_facebook

Dazu habe ich mir Pilz ausgesucht. Dies ist ein mittelständisches Unternehmen im Bereich Automatisierungstechnik. Die Zielgruppe ist also B2B und ich werde Ihnen einfach mal vorstellen, wie dieses Unternehmen Social Media betreibt und insbesondere, wo Verbesserungspotenzial liegt. Dabei konzentriere ich mich in diesem Post auf Facebook, um zu zeigen, dass auch für B2B-Unternehmen Chancen auf Facebook bestehen. Diese Analyse soll Ihnen helfen zu sehen, wie Sie Ihren eigenen (Facebook)-Auftritt analysieren und ggf. verbessern können.

Zu Beginn kurz ein Überblick über die bisherigen Social-Media-Aktivitäten von Pilz. Das Unternehmen hat Profile auf Facebook, Twitter, Facebook und Xing. In meinem Artikel Social Media – aber bitte mit Strategie (Teil 4) hatte ich erwähnt, dass es sehr wichtig ist, auf die Social-Media-Kanäle des Unternehmens aufmerksam zu machen. Dazu gehört z.B. auch die eigene Homepage. Hier sollte der Hinweis auf die Kontaktaufnahme über Social Media jedem Besucher ins Auge springen. Bei Pilz erkennt der Besucher der deutschen Internetseite sofort über Social-Buttons, dass das Unternehmen Social-Media-Profile unterhält.

Also schauen wir uns den Facebook-Auftritt von Pilz doch etwas genauer an und beginnen mit der Gestaltung.

pilz_facebook

Gestaltung

Pilz hat ein ansprechendes Bild ausgewählt, welches die Breite ausnutzt und zum Unternehmen passt. Die Vergrößerung schafft es, das technische Thema Automatisierungstechnik emotional einzufangen. Die Infokästchen sind sinnvoll gewählt und die dahinter liegenden Seiten sind gut und im Pilz-Design aufbereitet.

Also, bei der Gestaltung hat Pilz also schon mal viel richtig gemacht. Sicher, die Infokästchen könnten noch mit Bildern hinterlegt werden, aber das ist auch mein einziger Kritikpunkt an der Gestaltung.

Inhalte

Facebook-Posts werden ca. ein- bis zweimal pro Woche veröffentlicht. Die Anzahl ist sicherlich an der unteren Grenze und könnte etwas erhöht werden. In dieser Infografik wird z.B. empfohlen, täglich zu posten. Grundsätzlich finde ich es auch richtig, regelmäßig seine eigene Seite upzudaten. Auf der anderen Seite finde ich aber auch, dass eine solche pauschale Aussage schwierig ist. Denn es kommt natürlich auch auf das Thema an und welches Interesse meine Fans an meinen Inhalten haben. Für dieses technikbezogene Thema ist es auf Facebook durchaus sinnvoll, nicht jeden Tag mehrere Posts abzusetzen und die Fans mit Überinformation abzuschrecken. Dennoch würde ich Pilz empfehlen, die Anzahl der Posts zumindest auf drei- bis viermal Mal pro Woche zu erhöhen. Dies setzt allerdings voraus, dass Inhalte kreiert werden, die für die Zielgruppe tatsächlich relevant sind. Posten um des Postens willens sollte auf jeden Fall vermieden werden.

Die Inhalte an sich setzen sich aus folgenden Kategorien zusammen:

  • Stellenangebote
  • Veranstaltungs- / Messehinweise
  • Presseberichte über Pilz
  • Ab und zu auch Posts zum aktuellen Zeitgeschehen, wie z.B. die Fußball-EM
  • Eigene YouTube-Videos
  • ...

Analysieren wir zunächst einmal ein paar einzelne Posts.

Post1

Einer der schönsten Posts von Pilz, wie ich finde. Aktueller Anlass (Schulferien) kombiniert mit einem eigenen Thema (Karriere für Schüler bei Pilz). Sehr schön.

 

 

 

 

 

 

 

 

post2

So wie dieser Post sind viele von Pilz: sachlich, Text als Hauptbotschaft, Link zu weiteren Informationen. Ab und zu sind solche Posts in Ordnung. Allerdings benutzt Pilz diese sehr sachlichen Posts sehr häufig. Auf Facebook kann die Kommunikation aber durchaus etwas emotionaler, spannender sein.

 

 

 

post3

Einer der wenigen Posts, bei dem Bilder als Hauptbotschaft des Posts verwendet werden. In diesem Fall bietet es sich natürlich an. Facebook ist ein sehr visuelles Medium, der gezielte Einsatz von Bildern sollte daher öfter Bestandteil von Posts sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Insgesamt sind die meisten Posts sehr sachlich und der Text steht im Vordergrund. Entsprechend selten erreichen die Posts Kommentare. Um mehr Kommentare zu erzielen, sollte Pilz also attraktivere Inhalte anbieten.

Attraktive Inhalte

Hier nun ein paar konkrete Tipps, was Pilz tun kann, um die Attraktivität seiner Facebook-Page zu erhöhen.

1. Anzahl der Fans durch Aktionen erhöhen

Zunächst wäre es wichtig, die Anzahl der Fans zu erhöhen. Einfach um eine größere Basis zu haben, die die Posts wahrnimmt und entsprechend Kommentare abgibt. Hierzu sollten zunächst die Mitarbeiter einbezogen werden. Dabei kann im Intranet oder in einem internen Newsletter auf den Facebook-Auftritt hingewiesen werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass es den Mitarbeitern schmackhaft gemacht wird. Also, was hat der Mitarbeiter davon, Fan vom eigenen Unternehmen zu werden? Der Nutzen sollte ganz klar aufgezeigt werden und durch motivierende Maßnahmen wie z.B. kleine Incentives begleitet werden. Gleichzeitig sollte versucht werden, die Anzahl der externen Fans zu erhöhen. Hierzu kann z.B. ein Gewinnspiel genutzt werden.

2. Attraktivere Inhalte anbieten: Den Fans einen Mehrwert bieten

Der kommunikative Mehrwert kommt bei vielen Unternehmen im Social Media immer noch kurz, so auch bei Pilz. Also, was kann ein Unternehmen bieten, dass Fans die Inhalte dauerhaft interessant finden?

Folgende Inhalte, die einen Mehrwert bilden, könnte ich mir dabei für Pilz vorstellen:

Mitarbeiter vorstellen: Dies ist sowohl für die eigenen Mitarbeiter interessant, bietet gleichzeitig auch Externen die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Natürlich müssen die Mitarbeiter damit einverstanden sein, deshalb ist es wichtig, die Mitarbeiter in die Entscheidung, wie und ob sie auf Facebook vorgestellt werden sollen, einzubeziehen. Ich stelle mir das weniger als einen Steckbrief des Mitarbeiters vor, sondern auch gestalterisch schön aufbereitet. Pilz könnte jeweils ein kleines Fotoshooting machen. Damit fühlt sich i.d.R. auch der Mitarbeiter wertgeschätzt und möchte gerne auf der Facebook-Page veröffentlicht werden.

Regelmäßige Aktionen: Aktionen sind wichtig, um die Fans regelmäßig zu aktivieren. Auch für B2B-Unternehmen kann dies wichtig sein. Gewinnspiele, Fotoaktionen, Abstimmungen etc., die Möglichkeiten sind hier vielfältig. Als B2B-Unternehmen sollte Pilz das Thema Aktionen nicht überstrapazieren, aber ca. zweimal im Jahr kann eine solche Aktion auch von einem B2B-Unternehmen durchgeführt werden.

Bildergeschichten: Facebook (eigentlich generell Social Media) ist wesentlich visueller geworden. Auch Pilz sollte sich diesem Trend noch stärker stellen und häufiger sinnvolle Bilder als Hauptbotschaft der Posts verwenden. Warum nicht einmal auch kleine Bildergeschichten erzählen? Ich meine damit z.B. eine regelmäßige, fortsetzbare Serie über die Entstehung der Produkte mit verschiedenen Phasen, wie Konzeption, Planung, Fertigung, Testen, Einsatz ..., aber natürlich interessant aufbereitet.

Fazit

Der Facebook-Auftritt von Pilz ist ordentlich gemacht. Gleichzeitig bin ich aber auch davon überzeugt, dass mit wenigen einfachen Mitteln die Wirkkraft des Facebook-Auftritts erhöht werden kann. Schauen Sie sich einfach mal Ihren eigenen Facebook-Auftritt an und analysieren Sie, wo bei Ihnen Verbesserungspotenziale schlummern.

Geschrieben von Beate Peter Kategorie Social Media, Marketing

Über den Autor

Beate Peter

Beate Peter

Nach dem Studium der Unternehmenskommunikation an der Hochschule der Medien Stuttgart arbeitete Beate Peter seit Anfang 2011 bis zum Oktober 2012 als Beraterin und Projektmanagerin bei modus_vm. Im Fokus ihrer Arbeit stand stets die ganzheitliche Kommunikation. Sie entwickelte kreative Marketingkonzepte mit maximaler Wirkung für unsere Kunden. Die Qualität Ihrer Blogbeiträge schätzen wir sehr, deshalb führen wie Sie hier als Gastautor weiter.