17
März
2020

Wissenswertes über Apostrophe

Demo_apostrophGerade bin ich an einer Autowerkstatt vorbeigefahren. Und was stand da auf dem großen Werbeschild? Karl's Garage. Entschuldigung, aber wenn ich so etwas sehe, resp. lese, bereitet mir das regelrecht Schmerzen. Denn der Apostroph wird immer öfter völlig falsch gebraucht, weshalb ich mich heute der korrekten Verwendung des Apostrophs zuwende!

Was ist ein Apostroph überhaupt?

Der Apostroph ist ein s. g. Auslassungszeichen und kann in zwei Arten dargestellt bzw. verwendet werden:

1. der echte oder gerade Apostroph.

Das ist jedoch typografisch nicht die korrekte Darstellung.

2. der typografische Apostroph.

Das typografisch korrekte Apostroph-Zeichen sieht aus wie ein hochgestelltes Komma, manchmal wird es deshalb auch als "Hochkomma" bezeichnet. Der Apostroph ist also ein kleiner, leicht von rechts oben nach links unten geneigter Bogen. Wer den Apostroph auch in der täglichen Korrespondenz typografisch korrekt verwenden will, dem bleibt bei den klassischen Office-Anwendungen oft nur die Möglichkeit, den richtigen Apostroph als Sonderzeichen in den Text einzufügen (siehe weiter unten).

Wann wird ein Apostroph verwendet

Der Apostroph findet immer dann Verwendung, wenn ein Buchstabe weggelassen wird. Z. B. „Wie läuft's denn gerade?" statt „Wie läuft es denn gerade?". In diesem Fall tritt also der Apostroph an die Stelle des e als Auslassungszeichen.

Auch innerhalb eines Wortes kann der Apostroph Verwendung finden. Z. B. „Das war ihr einz'ger Sieg ..." statt „Das war ihr einziger Sieg ...". Der Apostroph tritt hier an die Stelle des i als Auslassungszeichen.

Apostrophe können auch den Genitiv von Wörtern und Namen markieren, die von Haus aus auf s, ss, ß, tz, x oder z enden. Z. B. „Das ist Mathias' Haus" oder „Das ist Fritz' Auto".

Grundsätzlich wird der Apostroph innerhalb eines Wortes ohne Leerzeichen verwendet.

Wann darf kein Apostroph verwendet werden?

Völlig falsch wird der Apostroph verwendet, wenn er zur Darstellung der Genitiv-Form von Namen und Bezeichnungen dienen soll, die nicht auf die v. g. Buchstaben enden, z. B. Karl's Garage.

Ebenso falsch ist es, wenn die Pluralform eines Substantivs mit einem Apostroph abgesetzt wird, z. B. „Die neusten CD's diesen Monat im Angebot!".

Oft werden auch Substantive, die auf s enden, fälschlicherweise nach der Genitiv-s-Regel behandelt. Es heißt aber nicht „Angebot des Monat's" sondern „Angebot des Monats". Noch schlimmer wird es, wenn auch noch andere Buchstaben mit dem Apostroph abgetrennt werden, z. B. „Münchner Kind'l".

Wo der Apostroph zu finden ist

Den echten oder geraden Apostroph finden Sie auf einer deutschen Tastatur zwischen dem Ä und der Return-Taste.

Der Unicode-Zeichenwert für den Apostroph lautet U+2019.

Wer unter Windows per Tastatur einen korrekten Apostroph erzeugen will, muss die Tastenkombination „Alt" sowie „0146" verwenden.

Wer unter Mac OS X per Tastatur einen korrekten Apostroph erzeugen will, muss die Tastenkombination Wahltaste, Umschalttaste und die Raute # verwenden.

Zur korrekten Darstellung im Internet wird der Apostroph unter HTML mittels der Zeichenfolge code dargestellt.

 

Fazit

Sowohl bei der Verwendung des Apostrophs als auch bei der typografisch korrekten Darstellung sollte man sich an die Regeln der deutschen Sprache sowie der Schriftsetzung halten.

Geschrieben von Martin Marotz Kategorie Technik

Über den Autor

Martin Marotz

Martin Marotz

Martin Marotz ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der modus_vm GmbH & Co. KG. Vor der Gründung von modus_vm war er über 15 Jahre als Werbe- und Marketingleiter in unterschiedlichen Unternehmen der Markenartikelindustrie tätig. Heute berät er bei modus_vm eine Vielzahl von mittelständischen Kunden in Marketingfragen mit immer neuen Ideen.

Im lokalen Umfeld engagiert sich Martin Marotz als Verantwortlicher für die Geschäftsstelle des VVF e.V., dem aktiven Handels- und Gewerbeverein in Stuttgart-Vaihingen.

Im Privaten engagiert sich Martin Marotz ehrenamtlich als Schwimmtrainer im Sportverein Vaihingen. Der ausgebildete Rettungsschwimmer und Schwimmtrainer trainiert Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 17 Jahren, sorgt für die richtige Schwimmtechnik und verbessert die Kondition der jungen Schwimmer. Für Erwachsene Schwimmer bietet er Kurse zur Verbesserung der Schwimmtechnik an.