22
Juni
2016

Wie lässt sich eine Weiterbildung finanzieren?

Demo Gast Patrick KuehneWer beruflich vorankommen und sich finanziell verbessern möchte, muss sich meist weiterbilden, seine Kenntnisse erweitern und neue Fähigkeiten erlernen. Doch viele Weiterbildungen sind kostspielig. Es ist keine Seltenheit, dass eine Weiterbildungsmaßnahme mehrere tausend Euro kostet. Hinzu kommen der Zeitaufwand und Kosten für die Anfahrt bzw. Übernachtung. Aus eigenen finanziellen Mitteln können nur wenige eine Weiterbildung finanzieren.

Möglichkeiten der Weiterbildung

Wer sich für eine Weiterbildung per Fernstudium entscheidet, erhält sein Unterrichtsmaterial mit der Post oder online über den PC. Ein Fernstudium ist insofern vorteilhaft, weil der Schüler nicht von Ort und Zeit abhängig ist. Ein Fernstudium ist meist eine günstige Alternative zum Unterricht in Schulen, Akademien und Universitäten, weil die Anfahrts- und Übernachtungskosten wegfallen. Ein Fernstudium ist beispielsweise sinnvoll, wenn jemand örtlich gebunden ist. Beispielsweise Eltern, die niemanden für die Kinderbetreuung engagieren können.

Die klassische Weiterbildung findet in einer Ausbildungsakademie, Schule oder Universität statt. Für diese Art von Weiterbildung ist die persönliche Anwesenheit des Schülers bzw. Auszubildenden erforderlich. Zu den Kosten für die Weiterbildung müssen noch Kosten für den Fahrweg und gegebenenfalls für die Unterbringung hinzugerechnet werden. Ebenfalls sollte bedacht werden, dass meist auch ein Verdienstausfall entsteht, weil während der Weiterbildungsmaßnahme nicht gearbeitet werden kann.

In vielen Betrieben ermöglichen Arbeitgeber ihren Angestellten die Weiterbildung in den Räumen ihres Unternehmens. Oft wird der Arbeitgeber während dieser Zeit von der Arbeit freigestellt. Diese Art von Weiterbildung ist meist am kostengünstigsten, weil der Arbeitgeber oft für die Kosten der Lehrgänge und Seminare aufkommt oder einen erheblichen Teil der Kosten beisteuert.

Für die Weiterbildung einen Kredit aufnehmen

Eine Kreditaufnahme lohnt sich beispielsweise, wenn keine andere Förderungsmöglichkeit besteht oder diese nicht ausreicht. Es sollte jedoch beachtet werden, dass die Kreditaufnahme im Verhältnis zum Wert der Weiterbildung steht. Wer sein Einkommen durch die Weiterbildung wesentlich aufstocken kann, hat mit Sicherheit keine Probleme mit der Rückzahlung. Wer sich jedoch nur unwesentlich finanziell verbessert, sollte von einem Kredit Abstand nehmen.

Die Förderung durch den Arbeitgeber

Die günstigste Möglichkeit zur Weiterbildung ist die betriebliche Förderung durch den Arbeitgeber. Dazu sind die Chefs oft gerne bereit, weil sie letztlich von gut ausgebildeten Fachkräften profitieren. Für den Angestellten ist eine solche Weiterbildung oft mit gewissen Auflagen verbunden. Beispielsweise müssen sich manche Arbeitnehmer für einen gewissen Zeitraum im Unternehmen verpflichten.

Der Bildungsgutschein für Arbeitslose

Mit dem Bildungsgutschein ist eine Weiterbildung kostenlos. Der Staat kommt für sämtliche Kosten auf und übernimmt in der Regel sogar die Übernachtungs- und Fahrkosten. Vom Bildungsgutschein können jedoch nur Arbeitslose profitieren, weil die Gutscheine nur über die Arbeitsagenturen vergeben werden.

Die Bildungsprämie für Angestellte und Selbstständige

Für Angestellte und Selbstständige besteht die Möglichkeit, wenigstens einen 50-prozentigen Zuschuss vom Staat zu bekommen. Sie können die Bildungsprämie für einen Wert von 500 Euro beantragen. Grundvoraussetzung ist, dass die wöchentliche Arbeitszeit mindestens 15 Stunden beträgt.

Weiterbildung für gering qualifizierte und ältere Arbeitnehmer

Ebenfalls 100 Prozent der Kosten übernimmt der Staat, wenn eine Weiterbildung für gering qualifizierte und ältere Arbeiter in Unternehmen beantragt wird. Auch diese Weiterbildung wird von der Arbeitsagentur vermittelt und genehmigt. Die Voraussetzung ist, dass im Betrieb weniger als 250 Mitarbeiter tätig sind oder der Arbeitnehmer, der nur gering qualifiziert ist, seit vier Jahren nicht mehr in seinem ursprünglichen Beruf arbeitet.

Das Aufstiegsstipendium

Ein Aufstiegsstipendium ist besonders für junge Leute interessant, die einen hervorragenden Ausbildungsabschluss vorweisen können und studieren möchten. Das Aufstiegsstipendium muss nicht zurückgezahlt werden und wird, wenn es sich um ein Vollzeitstudium handelt, mit rund 670 Euro monatlich gefördert. Handelt es sich um ein berufsbegleitendes Studium, erhält der Student rund 2000 Euro jährlich. Für die Vergabe des Aufstiegsstipendiums ist die Stiftung für Begabtenförderung der richtige Ansprechpartner.

Das Meister-BAföG

Das Meister-BAföG ist dem Studenten-BAföG ähnlich. Bis zu 10.226 Euro können maximal vom Staat beantragt werden. Rund 30 Prozent des BAföG müssen nicht zurückgezahlt werden.

Über den Autor

Patrick Kühne hat 2007 sein Abitur gemacht und hat an der Freien Universität Berlin Betriebswirtschaftslehre studiert. Nach dem Abschluss hat er angefangen, in einem Finanzunternehmen zu arbeiten. Seit 2014 macht er seinen Master-Abschluss zur Economics and Management Science und arbeitet weiterhin bei dem Unternehmen.

Kategorie Unternehmensführung