09
Februar
2012

Facebook: Ist das auch was für B2B-Unternehmen?

In meinem letzten Artikel zum Thema Social Media habe ich darüber geschrieben, ob Facebook wirklich hauptsächlich noch privat genutzt wird.

Demo_facebook

Diese Überlegungen dienten dem Ziel herauszufinden, ob Facebook eine mögliche Plattform für B2B-Unternehmen darstellt. In diesem Artikel möchte ich nun darauf eingehen, unter welchen Voraussetzungen Facebook für B2B-Unternehmen relevant sein kann und wann nicht.

Stephan Epler von allfacebook.de hat zu diesem Thema letztes Jahr einen interessanten Artikel veröffentlicht. So sieht er auch, dass Facebook nicht mehr nur privat genutzt wird und damit auch B2B-Unternehmen anspricht. Es werden auch einige Beispiele von B2B-Unternehmen gezeigt, die auf Facebook aktiv sind. Lohnt sich auf jeden Fall mal ein Blick in das Pdf. In seinen Beispielen wählt Stephan Epler größere Unternehmen bzw. B2B-Sparten großer Unternehmen. Für mich stellt sich allerdings die Frage: Was ist mit kleinen und mittelständischen Unternehmen? Macht es für diese Unternehmen Sinn, sich in Facebook zu engagieren? Klar, ab einer gewissen Größe spielt schon mal die Mitarbeiterkommunikation eine wichtige Rolle, um in Facebook aktiv zu werden. Habe ich aber nur recht wenige Mitarbeiter, fällt dieses Ziel weg bzw. spielt aufgrund der Anzahl der potenziellen Mitarbeiter-Fans eine untergeordnete Rolle.

Für unsere Social-Media-Strategie habe ich mir bspw. auch verschiedene Beratungsunternehmen / Agenturen angesehen und deren Social-Media-Auftritt. Viele dieser Unternehmen sind auch auf Facebook aktiv. Dabei gab es viele Unternehmen, die recht wenige Fans auf Facebook aufweisen können und auf deren Seite absolut keine Interaktion stattfindet. Sicher, mir fallen ein paar Dinge ein, die das eine oder andere Unternehmen besser machen könnte: Z.B. ist die Facebook-Seite häufig eine reine Wiederholung der Inhalte, die auch auf Twitter so in der Art gepostet werden. Um aus jeder Plattform das Optimale herauszuholen, ist eine eigene Content-Strategie für jede einzelne Plattform notwendig. Denn das, was auf Twitter funktioniert, muss nicht automatisch für Facebook ausreichen. Aber auch wenn ich bei fast jedem Beispiel, welches ich gefunden habe, Verbesserungsvorschläge anbringen kann, frage ich mich, ob das ein oder andere Unternehmen nicht besser auf Facebook verzichtet hätte. Es geht vielen solcher Unternehmen so, dass Sie wenige Fans generieren und noch weniger Interaktion erzielen. Wenn ich einfach nur „Senden“ möchte und nicht auf „Sender-Empfänger-Interaktion“ Wert lege, reicht meine eigene Homepage aus und ich muss nicht extra einen Facebook-Account pflegen und kann mir den Aufwand sparen. Also geht die Suche nach B2B-Unternehmen auf Facebook weiter.

Im Rahmen meiner Recherche über B2B-Unternehmen auf Facebook bin ich auf einige interessante Beispiele gestoßen, in denen B2B-Unternehmen über eine reine Mitarbeiter-Strategie hinaus Facebook erfolgreich nutzen. In diesem Artikel auf onlinemarketing-praxis.de finden sich interessante Beispiele.

onlinemarketing-praxis.de hat dabei verschiedene Fragen zusammengetragen, die ein B2B-Unternehmen sich stellen muss, um zu entscheiden, ob ein Facebook-Account das Richtige für das Unternehmen ist. Ich habe mir erlaubt, die ursprünglich zehn Fragen ein wenig zu ergänzen.

  • Was sind die Ziele? Kann ich diese Ziele auf Facebook erfüllen?
  • Welche Zielgruppe will ich erreichen? Ist meine Zielgruppe auf Facebook aktiv?
  • Unterstützt eine Facebook Page, Gruppe oder App die obersten Marketing- und Kommunikationsziele?
  • Wie mache ich die Facebook Page, Gruppe oder App bekannt?
  • Wie messe ich den Erfolg?
  • Habe ich Inhalte, die für meine B2B-Zielgruppe relevant und interessant sind?
  • Wie regelmäßig kann ich neue Inhalte auf der Facebook Page anbieten?
  • Sollen Agenturen beim Aufbau und der Betreuung mitwirken?
  • Stehen kommunikationssichere Mitarbeiter zur Verfügung?
  • Haben diese Mitarbeiter die nötige Zeit?
  • Wo sind meine Wettbewerber bereits aktiv?

Neben den Zielen und der Zielgruppe ist meiner Meinung nach die entscheidende Frage, ob ich Inhalte auf Facebook anbieten kann, die für meine Zielgruppe relevant sind.

Wir haben uns bspw. entschieden, (zunächst) auf einen Facebook-Account zu verzichten. Wir haben uns natürlich auch einige der oben genannten Fragen gestellt. Dabei haben wir bei der Frage nach den Inhalten ganz klar einen eigenen Blog favorisiert. Mit einem Blog können wir unserer Zielgruppe wertvolle Informationen vermitteln. Hier haben wir wirklich was zu sagen. Aber auf Facebook? Da wird das Ganze für uns schon etwas schwieriger. Sicher könnten wir uns die Mühe machen und eine eigene Content-Strategie für Facebook entwickeln, aber wir sind ein kleines Unternehmen und da spielt natürlich auch der Zeitfaktor eine Rolle: Wir haben uns zwar einerseits ganz klar für Social Media entschieden und auch berücksichtigt, dass dies Zeit kosten wird, aber es muss mit den vorhandenen Ressourcen handelbar sein. Deshalb haben wir uns zunächst für die Social-Media-Plattformen entschieden, bei welchen wir intuitiv viele wichtige Inhalte zur Verfügung stellen können. Facebook ist für uns vielleicht in einem zweiten Schritt relevant. Und das hat noch einen weiteren Vorteil: Wir können uns erst mal eine Social-Media-Reputation und Bekanntheit im Social Web aufbauen, so dass wir zu einem späteren Zeitpunkt einfacher Fans generieren können, die uns bspw. bereits von unserem Blog her kennen.

Facebook kann also durchaus auch für B2B-Unternehmen relevant sein. Je nach Zielsetzung und Inhalten, die ein Unternehmen anbieten kann, kann Facebook zu einem wichtigen Kommunikationsinstrument werden. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen, die in der Regel keine extra Ressourcen für Social Media zur Verfügung stellen können, können allein aus Zeitgründen nicht einfach alle Plattformen bedienen. Ob ein Blog, Twitter, Facebook etc. die richtige Wahl ist, muss individuell bspw. anhand der oben genannten Fragen entschieden werden.

Geschrieben von Beate Peter Kategorie Social Media

Über den Autor

Beate Peter

Beate Peter

Nach dem Studium der Unternehmenskommunikation an der Hochschule der Medien Stuttgart arbeitete Beate Peter seit Anfang 2011 bis zum Oktober 2012 als Beraterin und Projektmanagerin bei modus_vm. Im Fokus ihrer Arbeit stand stets die ganzheitliche Kommunikation. Sie entwickelte kreative Marketingkonzepte mit maximaler Wirkung für unsere Kunden. Die Qualität Ihrer Blogbeiträge schätzen wir sehr, deshalb führen wie Sie hier als Gastautor weiter.